Kontolösungen erfreuen sich bei Schweizerinnen und Schweizern nach wie vor grosser Beliebtheit. Gleichzeitig schauen sich viele Sparer nach renditeträchtigeren Alternativen um, wie beispielsweise Anlagefonds. Dabei hat jede Spar- oder Anlageform ihre Vor- und Nachteile.
Obwohl es auf Kontolösungen kaum mehr Zins gibt, sind sie nach wie vor beliebt. Das dürfte vor allem daran liegen, dass es auf einem Konto keine Wertschwankungen gibt. Zudem ist der Zins auf dem Sparkonto garantiert. Mehr als 0,1% Zins gibt es heute aber auch auf Sparkonten mit Sonderkonditionen nicht mehr. Bei Kontolösungen der Säule 3a sieht es mit Höchstzinsen von ca. 0,3% nicht viel besser aus. Werden die Gebühren für die Kontoführung abgezogen, bleibt praktisch kein Ertrag mehr übrig. Bei Inflation ist es möglich, dass Sparer sogar Geld verlieren.
Geld in einer Kontolösung ist dank dem sogenannten Einlegerschutz grundsätzlich sicher. Im Fall des Konkurses einer Bank geschützt sind jedoch nur Einlagen bis 100 000 Franken pro Kunde (nicht pro Konto). Der Einlegerschutz schreibt eine privilegierte Behandlung der Einlagen im Konkursfall vor. Diese gilt für Konten, Kassenobligationen und Festgelder.
Eine privilegierte Behandlung im Konkursfall gilt auch für 3a-Konten und Freizügigkeitskonten. Ist bei einem Konkurs noch Liquidität vorhanden, werden maximal 100 000 Franken pro Kunde ausbezahlt, unabhängig von übrigen Einlagen. Besitzt ein Kunde sowohl ein 3a-Konto als auch ein Freizügigkeitskonto, gilt die Summe der beiden Einlagen als Ausgangsbasis. Bei diesen beiden Sparformen springt der Einlegerschutz jedoch nicht zusätzlich ein, falls nach einem Konkurs der Bank zu wenig Geld vorhanden ist.
Tipp: Personen mit deutlich über 100 000 Franken in Kontolösungen sollten aus Sicherheitsüberlegungen in Betracht ziehen, dieses auf mehrere Banken zu verteilen.
Anlagefonds bieten weitergehenden Konkursschutz
Die tiefen Zinsen auf Kontolösungen lassen viele Sparer nach Alternativen mit höheren Renditechancen Ausschau halten. Anlagefonds sind eine einfache Lösung, um langfristig ein Vermögen aufzubauen. Sie investieren in Aktien, Obligationen und andere Wertschriften und sind damit Wertschwankungen unterworfen. Bei genügend langem Anlagehorizont haben Anleger jedoch gute Aussichten auf eine höhere Rendite als mit einer Kontolösung.
Ein weiterer Vorteil von Anlagefonds im Vergleich mit Kontolösungen: Fonds gelten als sogenannte Sondervermögen. Die Depotwerte sind Eigentum des Kunden und werden von der Bank nur verwahrt. Sie stehen also – im Unterschied zu Konten – nicht auf der Bilanz der Bank. Dies bedeutet, dass nicht nur Beträge bis zu 100 000 Franken abgesichert sind, sondern auch Beträge darüber hinaus. Anleger geniessen also einen weitergehenden Konkursschutz als Sparer mit einem Konto. Fonds kennen zudem keine Rückzugslimiten, wie sie bei Privat- und Sparkonten üblich sind.