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Private Vorsorge

Je tiefer die Kosten, desto mehr Rendite

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Autor
Simon Herzer
Lesedauer 1 Minute

Die Rechnung ist einfach: Fallen weniger Kosten bei der Geldanlage an, bleibt unter dem Strich eine höhere Rendite. Deshalb lohnt es sich, bei Gebühren und Kosten von Anlageprodukten genau hinzuschauen.

Beginnen wir mit einem einfachen Beispiel: Wir investieren 100 000 Franken in zwei Aktienfonds, die beide eine durchschnittliche Bruttorendite von 6% pro Jahr erreichen. Beim ersten Aktienfonds fallen Gebühren von 1,5% pro Jahr an, beim zweiten 0,7%, also etwas weniger als die Hälfte. Nach 20 Jahren macht die Renditedifferenz der beiden Aktienfonds nach Abzug der Kosten fast 40 000 Franken aus. Oder anders ausgedrückt: Wer auf den teuren Fonds setzt, muss 40 000 Franken Mehrrendite erwirtschaften, um nur schon die Mehrkosten gegenüber dem günstigeren Fonds wettzumachen. 

TER als anerkannte Vergleichsgrösse 

Wie kann man nun erkennen, wie teuer ein Anlagefonds ist? Die in der Finanzbranche gebräuchliche Vergleichsgrösse ist die «Total Expense Ratio» (TER). Sie stellt das Verhältnis des Betriebsaufwands eines Fonds zu dessen Vermögen als Prozentwert dar. Sie beinhaltet die Vergütung für die Verwaltung und Verwahrung der Vermögenswerte, Vertriebskosten und weitere Aufwendungen wie etwa für die Revision. Die TER ist auf dem Investoreninformationsblatt KIID festgehalten, das jedem Anleger zur Verfügung steht. 

TER enthält nicht alle Kosten 

«Total Expense» heisst bei Anlagefonds nicht, dass sämtliche Kosten damit abgedeckt sind. Sie berücksichtigt zum Beispiel keine Transaktionskosten, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren anfallen. Zudem wird die Zeichnung eines Fonds oft mit einer Ausgabekommission belastet, die ebenfalls nicht in der TER enthalten ist. Diese Kommission deckt nicht immer nur die Transaktionskosten beim Kauf der Wertschriften im Sinne des Verwässerungsschutzes, sondern beinhaltet nicht selten eine zusätzliche Entschädigung für die Managementgesellschaft. 

Entscheidend ist der Gesamtkostenvergleich 

Die Kosten für die Aufbewahrung der im Fonds enthaltenen Wertschriften sind zwar in der TER enthalten. Für die Aufbewahrung des Fonds im Depot des Anlegers selber verlangen Banken jedoch oftmals eine zusätzliche Gebühr. Für die Überwachung und Verwaltung eines aus mehreren Anlageprodukten bestehenden Portfolios können zudem noch weitere Kosten anfallen. Deshalb sollten auch bei einem Vergleich zwischen traditionellen Anlagefonds und den als besonders günstig angepriesenen ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Indexfonds) immer sämtliche Kosten in die Gesamtschau mit einbezogen werden.

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Autor
Simon Herzer
Projektleiter Kommunikation